Unterricht

Mit der S-Bahn in ein fremdes Land

Mit der S-Bahn in ein fremdes Land reisen? Für die 5a wurde das am 2.4. Wirklichkeit – sie besuchte im JES das Theaterstück „Der Hoffnungsvogel“ nach einem Buch von Kirsten Boie. Im Glücklichen Land bricht auf einmal Streit aus – der Hoffnungsvogel ist verschwunden. Die Kinder Jabu und Alva nehmen all ihren Mut zusammen und machen sich auf eine gefährliche Reise, um den Vogel zurückzuholen…

Das Stück begeistert nicht nur durch eine spannende Handlung, sondern auch durch mitreißende musikalische Einlagen und Schauspieler*innen, die mühelos in verschiedene Rollen schlüpfen und in den komischen ebenso wie in den dramatischen Szenen überzeugend agieren.

Und wer war nun die Lieblingsfigur der Kinder? Für Lukas ganz klar der tiefenentspannte Kapitän mit dem norddeutschen Dialekt, der die Kiinder über das Meer schippert, für andere „Alva, weil sie so mutig war“ oder „Jabu, weil er gut gespielt hat.“ Der heimliche Star war allerdings die (leicht bösartige) Taube, „weil sie witzig war und ich das Lied, das sie gesungen hat, mochte!“ (Zahraa) „Sie war so lustig.“ (Rejan) „Und sie hatte coole Socken!“ Zurück am Elly machte sich die 5a noch einmal auf eine gedankliche Reise ins Glückliche und Traurige, aber auch ins Wütende und Mutige Land und spielte selbst Theater: Wie bewegt man sich in diesen Ländern? Was sagt man zueinander? In welchen Ländern fühlt man sich besonders wohl?

Erstaunliche Erkenntnis: Eigentlich tut es auch mal gut, richtig Dampf abzulassen im Wütenden Land (da bebte West 1). Und im Mutigen Land, da fühlt man sich gleich viel größer. Nur im Traurigen und im Ängstlichen Land, da hat es nun wirklich niemandem gefallen.

Dass wir mutlos und ängstlich sind, erleben wir immer wieder. Ein Schüler erzählt davon, wie er eine Stunde mit der S-Bahn in einem Tunnel feststeckte, ein anderer hat in Syrien ein Erdbeben miterlebt. Was hat geholfen? Das Gefühl, nicht allein zu sein. Und die Gewissheit: es wird vorbeigehen.

Was hoffentlich bleibt vom Theaterbesuch, ist die Erkenntnis, dass wir sehr viel mehr schaffen können, als wir glauben. Und dass wir nichts allein schaffen müssen. Auch wenn es sich manchmal anders anfühlt: wir sind miteinander verbunden und können uns beistehen.

Denn auch diese Botschaft hat die 5a mühelos entschlüsselt: „Selbst wenn die Figuren verschiedene Sprachen gesprochen haben, haben sie sich immer verstanden. Es sieht nur aus, als ob wir unterschiedlich sind, aber eigentlich sind wir es nicht.“

Text und Bilder: Kirsten Esser