Neue Autorität

Wie gehen wir am Elly mit herausfordernden Verhaltensweisen um? Manchen Schüler*innen fällt es schwer, sich an die Regeln und Abläufe der Schule zu halten. Unsere Erfahrung zeigt: Strafen helfen wenig.

Gute Erfahrungen haben wir mit dem Konzept der Neuen Autorität gemacht (Es gibt dafür auch den Ausdruck „Systemische Autorität“).

Die Neue Autorität ist ein verändertes Verständnis von Autorität. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Orientierung, Begleitung und Schutz. Beim Konzept der Neuen Autorität steht im Mittelpunkt nicht der Versuch, das Verhalten des Kindes zu kontrollieren, sondern die eigene Haltung. So ist unser Einfluss auf das Verhalten der Schüler*innen am größten.

Das heißt: Wir sind bei herausfordernden Verhaltensweisen präsent, wir übersehen sie nicht, sondern zeigen Stärke („Hier bin ich und hier bleibe ich“), Sicherheit („Ich habe den Überblick und die Lage unter Kontrolle“) und Zuversicht („Du schaffst das“).

Die Neue Autorität sagt: es ist wichtig, dass die Erziehenden ihre eigene Befindlichkeit genauso ernst nehmen wie die der Kinder, die ihnen anvertraut sind.

So wie bei einem Flug im Flugzeug: die erwachsene Person muss im Notfall erst für sich sorgen, dann kann sie sich um das Kind kümmern.

Das bedeutet auch: nicht immer sofort reagieren. Beharrlich dranbleiben, aber deeskalieren und die Bearbeitung aufschieben. In einer emotional aufgeladenen Situation gibt es keine guten Lösungen. Und wir bleiben in schwierigen Situationen nicht allein, sondern vernetzen uns – mit den anderen Lehrkräften und mit den Eltern. „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“

Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.

Methoden, die wir im Rahmen der Neuen Autorität einsetzen, sind beispielsweise die Ankündigung, das stumme Gespräch, die Wiedergutmachung, der Ausschluss mit Präsenz.